Hobby DJ vs. Profi DJ


Grundsätzlich spricht nichts gegen einen Hobby DJ, denn je nachdem macht er sein Hobby aus purer Leidenschaft und steckt somit seine volle Energie hinein. Auch kann es sein, dass Sie den Hobby DJ sogar persönlich kennen, wenn er aus Ihrem Umfeld, der Verwandtschaft oder Freundeskreis stammt. Das kann ein Vorteil sein, denn er könnte so bereits wissen, was Sie zum Tanzen bringt. Es kann aber auch ein Nachteil sein, denn er darf gebucht als DJ nicht direkt mitfeiern und höchstens hinter dem DJ Pult diskret mitwippen.

 

Heutzutage hat jeder Zugang zu einem grosser Musikdatenbank, Streaming wie Spotify oder Apple Music sei dank. Das war früher anders, man musste die Platte oder die CD kaufen und besitzen, sonst konnte der tolle Wunsch der Tante Ingrid nicht erfüllt werden. Bei der Musikauswahl hat der Hobby DJ somit keinen Nachteil wie das vor ein paar Jahren noch der Fall war. Zudem hat er dank der Digitalisierung direkten Zugriff auf wirklich gute Playlisten, egal ob die besten 70er Tracks oder groovige Electro Swing Songs, das Internet bietet hier beste Hilfen dazu. Als Einsteiger DJ ins Business spricht ebenfalls nichts dagegen, mit einem günstigen Preis zu starten. Der Marktwert wird sich bei guten DJs automatisch steigern und er wird unter Umständen zum Profi DJ, sobald die Nachfrage genug gross wird. Apropo Profi, ab wann ist man das genau? Eine sehr gute Frage, die sich nicht einfach so pauschal beantworten lässt und von verschiedenen Faktoren wie z.B. der Erfahrung abhängig ist.

 

Doch lieber ein Profi DJ buchen?

Sie können einen Hobbytortenbäcker für die Hochzeitstorte engagieren, oder den Profi. Und so ist es auch beim Hochzeits DJ. Der Unterschied beginnt definitiv schon mal im Preis. Als Profi DJ lebt man teilweise oder sogar ganz vom DJ Beruf, dadurch sieht die Gesamtrechnung etwas anders aus. Auch steckt man viel in Werbung und Marketing, denn man ist auf Aufträge angewiesen. Die Liste der Unterschiede verlängert sich weiter, Sozialabgaben, Steuern, Versicherungen etc., alles Punkte die der Hobby DJ nicht immer erfüllt. Nein, Schwarzarbeit möchten wir keinem DJ vorwerfen, aber bei sehr tiefen Offerten stellt sich schon die Frage, ob da alles sauber angegeben wird und die nötigen Abgaben gemacht werden.

 

Wo der Profi DJ punkten kann ist bei der Songauswahl. Aus langer Erfahrung weiss man was passt, was rockt und was auch die Tanzfläche blitzartig leeren würde. Letzteres versucht man tunlichst zu vermeiden, denn insbesondere Songs welche für die Gäste unbekannt sind und sie nicht mitsingen können, die ziehen einfach nicht und sind deshalb No Go. Die Zeit ist beschränkt, nur wenige Tanzen 8 Stunden nonstop durch, dadurch ist ein musikalisches Experimentieren definitiv nicht angesagt.

 

Beim Equipment wird der Profi DJ ebenfalls tiefer in die Tasche gegriffen haben, denn die Anlagen sind permanent im Einsatz und müssen einiges durchmachen. Insbesondere bei der Lichtshow sind die Unterschiede sichtbar, ob im Automatikmodus blinkend oder schön programmiert passend zur Geschwindigkeit der Musik, hat der Profi mit teureren Gerätschaften die Nase vorn. Gut, Sie bezahlen dafür ja auch etwas mehr. Wie viel mehr ist abhängig was Sie sich wünschen. Der Hobby Hochzeits DJ wird mit einer kleinen Anlage versuchen, eine grosse Hochzeitslocation zu beschallen. Der Profi wird von Anfang an eine grösser dimensionierte Anlage offerieren, hat dann aber das Problem, dass er preislich massiv höher ist. Jedoch ist er ehrlich, denn die Anlagengrösse muss sich dem vorhandenen Raum und der Grösse anpassen und nicht umgekehrt. 

 

Was macht der Hobby DJ anders?

Gute Frage, denn auch der Hobby DJ wird sich auf einer Homepage gut verkaufen wollen und sich nicht direkt als Amateur outen. Es gibt jedoch ein paar Hinweise, die man auf Fotos entdecken kann. Wo haben Sie Ihre Ohren? Richtig, auf Kopfhöhe, und so müsste man die Lautsprecher dementsprechend ebenfalls auf dieser Höhe installieren.

 

Dieses Brautpaar hat einen Hobby DJ gesucht und gefunden. Was gleich auffällt, er hat die Lautsprecher am Boden platziert. Entweder war es ihm ein bisschen zu viel Arbeit für die abgemachte DJ Gage, oder er hat keine Lautsprecherstative im Equipmentpark. Das klingt natürlich ebenfalls, aber so ausgerichtet auf die Füsse würde man auch zu Hause keine Stereoanlage hinstellen:

Hobby DJ mit DJ Anlage

Kann man machen, auch Kabel vorne über den Tisch nach unten ziehen, kann man machen. Wird vermutlich einfacher gewesen sein als wenn er diese nach hinten sauber und und von vorne unsichtbar verlegt hätte. Das sind die weiteren sichtbaren Unterschiede, der Profi DJ wird sich mehr Zeit nehmen und den Kabelsalat möglichst versteckt halten.

 

Für Hochzeiten bleibt fest zu halten, dass die Optik definitiv eine Rolle spielt. Je weniger Kabel im Sichtbereich, desto besser. Auch sind Alugestänge, die sogenannten Truss, nicht unbedingt das, was der Kunde danach auf jedem Foto im Hintergrund sehen möchte. Das passt in einer Bar wunderbar (was für ein Wortspiel ;-), an einer romantischen Hochzeit ist weniger auffällige und dadurch optisch störende Technik definitiv mehr. Da macht die Braut extra ein Farbkonzept, wählt das Blumenarrangement sorgfältig aus und der DJ dekoriert jede Ecke mit roten Kabelrollen... das muss nicht sein.

 

Wenn wir schon bei den Farben sind, nicht zu vergessen, dass der DJ auch nicht im kunterbunten Ballermannhemd auftreten sollte. Das kann er natürlich am Ballermann tun, denn dort ist sowas gesucht und gehört es schliesslich auch hin.